Fast ein Jahr Debatten in der Stadtverordnetenversammlung zur Planung der Mensa an der 3-Seen-Grundschule liegen hinter uns. Und nun endlich ist die Planung beschlossen und der Bürgermeister mit der Umsetzung beauftragt. Die neue Mensa wird nach aktueller Kostenschätzung ca. 2,5 Millionen Euro kosten, 70% davon werden über das Ganztagsförderprogramm von Bund und Land finanziert. Sie wird Platz für 100 Kinder haben und eine Verteilerküche mit Technik zur Regeneration sowie eine Küche, in der die Kinder selbst kochen können, beherbergen. Die Mensa wird am Ort der alten Turnhalle entstehen, diese wird zuvor abgerissen. Zwischenzeitlich stand das ganze Projekt wegen der nicht ganz einfachen Haushaltslage der Stadt auf der Kippe. Deshalb mussten sich die Stadtverordneten von einigen Wünschen verabschieden.
Für Kopfschütteln bei anwesenden Bürgerinnen und Bürgern wie auch bei den anderen Stadtverordneten sorgte in der entscheidenden Sitzung am gestrigen Abend aber die AfD. Sie brachte einen Antrag ein, der forderte, dass die Verwaltung die Planung erneut ändern solle mit dem Ziel, die alte Turnhalle nicht abzureißen, sondern zu sanieren und die Mensa in das Bestandsgebäude hinein zu bauen. Angeblich könnte die Stadt so mindestens 1 Million Euro für den Mensabau sparen. Woher die AfD diese Einsparsumme hatte, blieb ihr Geheimnis, zumal sie im gleichen Antrag eine Kostenschätzung der Verwaltung forderte.
Wer allerdings den Prozess aufmerksam verfolgt hat, weiß, dass die Veraltung eine solche Planung schon im November 2024 geprüft und eine Kostenschätzung vorgelegt hatte: die damalige Schätzung belief sich auf ca. 2,6 Millionen Euro. In dieser Sitzung im November 2024 hatten die Stadtverordneten sich mit mehreren Varianten auseinandergesetzt und den nun von der AfD erneut ins Spiel gebrachten Vorschlag klar abgelehnt, damals übrigens mit den Stimmen der AfD.
Dennoch verteidigte die AfD in der gestrigen Sitzung ihren Vorschlag vehement und war auch guten Argumenten nicht aufgeschlossen. Der linke Stadtverordnete Andreas Intress wies in seinem sehr emotionalen Statement dazu darauf hin, dass die Sanierung solcher Hallen aus DDR-Zeiten diverse Risiken birgt. Bspw. gab es in Buch (Altmark) bei der Erneuerung des Parketts die „Überraschung“, dass der gesamte Unterbau nicht mehr tragfähig ist und schon eine Studie aus dem Jahr 1988 hat ergeben, dass das Dach des Vorbaus mit den Umkleiden bei diesem Hallentyp Wasser und Schnee nicht ausreichend ableitet. Solche und weitere Probleme führen bei Sanierungen regelmäßig zu vorher nicht geplanten Kostensteigerungen. So wurde die Sanierung einer Halle dieses Typs in Kremmen bei Fertigstellung im Jahr 2024 richtig teuer: statt der ursprünglich geplanten 2,6 Millionen Euro kostete es am Ende 4,4 Millionen Euro – und dort ging es um die Weiternutzung als Turnhalle, nicht wie in Fürstenberg um den Umbau zu einer Mensa.
Andreas Intress wies außerdem darauf hin, dass eine erneute Planung und Kostenschätzung nicht nur unsinnigen Aufwand in der Verwaltung sondern vor allem auch eine weitere völlig unnötige Verzögerung des Projekts bedeuten würde. Angesichts dessen fragte er Herrn Kleßny (AfD): „Sie haben gesagt, Sie können den Leuten nicht erklären, die Planung der Verwaltung zu beschließen. Aber können Sie den Leuten erklären, wenn gar keine Mensa gebaut wird?“ Eine Antwort von Herrn Kleßny gab es zwar nicht, wohl aber einen eindeutigen Beschluss der Stadtverordneten: für den Antrag der AfD stimmte nur die AfD selbst. Die Verwaltungsvorlage fand dann eine eindeutige Mehrheit.
Damit ist nun klar, dass die Essenssituation für die Kinder an der 3-Seen-Grundschule sich deutlich verbessern wird. Nach langer Diskussion ist das Projekt nun endlich auf dem Weg!
Die nun beschlossene Planung kann man im Ratsinformationssystem der Stadt einsehen.