Am 3. Februar fand in Fürstenberg ein von der Bundestagsabgeordneten Ariane Fäscher (SPD) initiiertes Treffen zum weiteren Vorgehen zur Entscheidung über die Streckenführung der B96-Ortsumfahrung statt. Dabei waren neben Frau Fäscher der neue Infrastrukturminister des Landes Brandenburg, Detlef Tabbert (BSW), der Leiter des Regionalbereiches West beim Landesamt für Straßenwesen Brandenburg, Andreas Schade, sowie der stellvertretende Bürgermeister, Sebastian Apelt, und der Bauamtsleiter der Stadt Fürstenberg/Havel, Stefan Kadatz.
Links der Havel hat sich bei Ariane Fäscher erkundigt, was dabei rausgekommen ist. Sie erklärte, dass es ihr vor allem darum ging, den Gesprächsfaden mit der Brandenburger Landesregierung nach der Landtagswahl im September wieder aufzunehmen. Minister Tabbert habe in dem Gespräch zugesagt, dass ein neues Gutachten erstellt wird, das die beiden in Rede stehenden Varianten – Westumfahrung und Mitteltrasse – hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, Rechtssicherheit, ihrer verkehrlichen Anbindung sowie auf die voraussichtliche Dauer der Umsetzbarkeit prüft.
Dazu soll es dann im Sommer eine Informationsveranstaltung in Fürstenberg geben, bei der die Fürstenbergerinnen und Fürstenberger auch ihre Position zur Variantenfindung deutlich machen können.
Anke Domscheit-Berg, MdB für Die Linke, und seit Jahren im Beirat B96 engagiert für die Westumfahrung, kommentiert die neuen Entwicklungen so: „Am Wichtigsten finde ich, dass Minister Tabbert zugesichert haben soll, dass es keine Entscheidung gegen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in Fürstenberg geben soll. Denn genau das wäre die Mittelumfahrung, die von einer sehr großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, weil sie gar keine Umfahrung wäre und außerdem die Lebensqualität, die touristische und die städtebauliche Entwicklung von Fürstenberg wesentlich beeinträchtigen würde. Am Bahnhof, einem lebendigen Ort, an dem sich das Ahoi-Café, der Verstehbahnhof aber auch Wohnungen befinden, Pendelnde und Erholungssuchende ankommen und abfahren, eine bis zu sechs Meter hohe Schallschutzmauer aufzubauen, ist außerdem eine absurde Vorstellung – wäre aber die Folge der sogenannten Mittelvariante.
Die Stadtverordneten von Fürstenberg hatten schon 2013 einen parteiübergreifenden Grundsatzbeschluss gefasst, mit dem sie die sogenannte Westumfahrung befürworten und diesen Beschluss haben sie 2022 bekräftigt. Ich hoffe, dass es zeitnah eine Entscheidung für die Westvariante sowie die Planfeststellung gibt, solange das Projekt Vorrangstatus im Bundesverkehrswegeplan genießt, damit wir endlich Entlastung vom Durchgangsverkehr bekommen.“